PVC ist ein Werkstoff, der sowohl thermoplastisch (d.h. unter Wärmeeinfluss verformbar) als auch in Form von Pasten (Plastisolen) verarbeitet werden kann. Thermoplastische Verarbei-tungen erfolgen überwiegend auf Extrudern. Endprodukte sind Rohre, Profile, Platten, Schläuche oder auch Kabel. Bei der Verarbeitung auf Kalandern (beheizte Walzwerke) entstehen Folien und Fussbodenbeläge. Mittels des Spritzgiessens fertigt man Fittinge und Gehäuse, das Blasformverfahren wiederum dient der Herstellung von Hohlkörpern. Spezielle PVC-Qualitäten können in Form von Plastisolen unter Anwendungen von Streichverfahren zu verschiedenen Weich-PVC-Produkten wie Planen, Bodenbelägen, Beschichtungen und Kunstledern verarbeitet werden. Zur Herstellung von Puppen oder Bällen erfolgt deren Formgebung beim Rotationsguss in beheizten Metallformen.
Je nach angewendetem PVC-Typ und entsprechender Rezepturgestaltung können sehr feste, harte Produkte oder hochflexible, weiche Endprodukte gefertigt werden. Diese zeichnen sich in ihrer Anwendung durch hohe mechanische Festigkeiten, ausgeprägte Widerstandsfähigkeit gegen chemische oder klimatische Einflüsse sowie lange Lebens-dauern aus. Sie sind in den meisten Fällen den Alternativmaterialien technisch überlegen und weisen zudem sehr häufig eine günstigere Ökobilanz bei Einbezug aller Energie- und Rohstoffaufwendungen „Von der Wiege bis zur Bahre“ auf.
Aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften ist PVC in einer Vielzahl von Produkten einsetzbar und deshalb fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Spezifische Untersuchungen über die Nutzungsdauer von PVC-Produkten in Westeuropa haben ergeben, dass langlebige Anwendungen dominieren. Dies gilt auch für den Schweizer Markt, in dem rund 80% der verwendeten PVC-Produkte im Baubereich während vieler Jahre zum Einsatz kommen. Aber auch in vielen anderen Bereichen werden die vorteilhaften Eigenschaften von PVC-Produkten genutzt.