Dieser Anwendungsbereich ist mengenmässig zwar klein, er wird aber wegen des Einsatzes der Produkte direkt am und sogar im Menschen emotional stark diskutiert und ist mit den höchsten technischen und physiologischen Vorgaben verbunden. Aus Weich-PVC gefertigte Infusionsbeutel mit Kochsalzlösungen oder andere Spülflüssigkeiten oder flüssigen Medikamenten und die damit verbundenen Schläuche sind heute in den meisten Spitälern vertreten. Am bekanntesten jedoch ist sicherlich der Blutbeutel, der den höchsten hygienischen Anforderungen entspricht. Er ist bruchsicher, hoch transparent, sehr flexibel, widersteht grösseren Temperaturveränderungen und die Lagerstabilität des darin verpackten Blutes ist höher als in einer Glasverpackung. Die in Kombination der Beutel-Schlauch-Systeme notwendigen Dosier- und Absperrelemente sind oftmals aus Hart-PVC mittels Spritzgusstechnologie gefertigt.
Die an der ETH in Zürich entwickelte Kathederuntersuchung am Herzen war seinerzeit nur durch die Verwendung höchst leistungsfähiger PVC-Kleinstschläuche möglich. Sie hat sich im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelt und ist heute eine der wichtigsten Diagnose- und Behandlungsmethoden der Medizintechnik.
Eine Besonderheit der Medizintechnik stellen aus Weich-PVC-Plastisolen gefertigte Korpusse (Dummies) oder sonstige Körperteile dar. An diesen optisch täuschend echt aussehenden und mit dem realen Körper sehr gut vergleichbaren mechanischen Eigenschaften der Oberfläche ausgestatteten Objekten lernen angehende Mediziner den Einsatz von Geräten sowie anspruchsvolle Untersuchungs- und Behandlungsmethoden.